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Kapitel 6
“ Der Grand Plattfuß”

10.09.2010

Ein Sonnentag brach an und wir hatten uns aufgrund der Wettervorhersagen schon am Abend überlegt eine Tour zum “Grand Ballon” zu machen. Dieser Berg ist einer der höchsten in den Vogesen und da man ihm nicht vorbei kommt, wenn man die “Route des Cretes” abfährt, ist er ziemlich bekannt und viele Touristen genießen gerne den Ausblick der er einem ermöglicht. Somit ist die Befahrung in der Hauptsaison nicht gerade zu empfehlen, aber im September? Warum nicht. Somit machten wir uns startklar

und fuhren Richtung Süden.

Den ersten Stop legten wir in “Trois Epis” ein, wo ein gutes Café ansässig ist.

Schließlich nahmen wir von Cernay aus die D 431 rauf zum ,,Grand Ballon”. Eine schöne kurvenreiche Strecke die wir in vollen Zügen genossen und wie gehofft hielt sich der Verkehr in Grenzen, so das wir die großen gelben Schilder gepflegt ignorieren konnten. Doch Vorsicht ich warne vor übertriebenem Rasen in den Vogesen, denn man sagt hier wird auch schon mal geblitztdings. Also immer schön schräg bis zur Raste, aber auf den Geraden nicht übertreiben.

Aufgrund erhöhten Wasserstandes im unteren Körperbereich, legten wir noch einen kleinen Zwischenstopp auf einem der vielen Parkplätze entlang der D 431 ein. Doch wie sich später noch zeigen sollte, hätten wir uns diesen vielleicht lieber sparen sollen. Aber dazu gleich mehr.


,,On Top” so zu sagen, also auf dem Gipfel des “Grand Ballon” angekommen suchten wir uns ein Plätzchen auf dem Schotterplatz, doch zum genießen der Aussicht kamen wir leider nicht, denn der Engländer machte Probleme. Norbert hatte sich einen Plattfuß ( ,,den Grand Plattfuß” sozusagen) eingefangen. Verdammt dumm gelaufen und wir waren uns sofort sicher, dass

er sich den Fremdkörper beim letzten Stop auf dem Waldparkplatz eingefangen hatte. Alles prüfen und schauen nutze nichts, der Reifen war so gut wie platt. Vielleicht noch 0,8 bar Restdruck, womit natürlich niemals super Schräglagen möglich gewesen wären. Somit mußte dringend eine Lösung her, denn die geplante Tour über die Höhenzüge der Vogesen, fern ab von jeglicher Tankstelle, konnten wir gepflegt vergessen. Wir beschlossen über eine kleine Straße, nein eine sehr kleine Straße, zurück nach ,,Soultz-Haut-Rhin” zu fahren solange der Reifen noch hielt, denn dort gab es Tankstellen etc. Zum Glück kamen Norbert und sein Engländer heile in der Zivilisation an und nach kurzer Suche fanden wir sogar einen Reifenhändler der noch auf hatte. Klar, wie immer in so einem Fall, hatten die keinen passenden Reifen auf Lager und wußten auch niemanden der einen Reifen haben könnte. Schon irre, da fährt alle Welt mit französischen Gummis rum und in Frankreich gibt es weit und breit keinen Reifen. In so einem Moment denke ich immer, wie gut wir es doch in Deutschland haben. Da wären wir einfach zum nächsten Mopedhändler gefahren und hätten bestimmt ein passendes schwarzes Glück für Norberts Feuerfelgen bekommen.
So allerdings mußten Alternativen her. Mal überlegen, das Moped ist ein Engländer und die meisten seiner Landsleute sind hart im nehmen, also vielleicht einfach einen Vollgummireifen? Dann würde Norby nie wieder die Luft aus gehen. Oder ein Holzreifen? Der fährt sich nicht so schnell ab, wäre allerdings vom Grip her sicher nicht perfekt. Dafür kann man das Profil aber nach schnitzen, hi, hi!! Norbert fand die Vorschläge irgendwie doof, keine Ahnung warum.
Jedenfalls fanden Norbert, Frank und der Mann vom Reifendienst, dank Franks französisch Kenntnisse, eine gute Lösung. Ein Reparaturspray zum Abdichten von kleinen Löchern in Reifen. Diese Spray wird durch das Ventil des Reifens in das Innere gesprüht, dann sollte man ein paar Kilometer fahren und anschließend den Luftdruck überprüfen, fertig. So präpariert war der Reifen zunächst mal wieder dicht. Da wir aber nicht wußten wie lange diese Notlösung halten würde, fuhren wir an diesem Tag nicht mehr in die Höhenlagen, somit also nicht mehr in die Einsamkeit, sondern wählten für den Rückweg zur Ferienwohnung eine Strecke, die uns immer die Chance auf eine Tankstelle versprach, um im Fall der Fälle Luft tanken zu können.
Km für km allerdings wuchst das Vertrauen in dieses Spray, denn der Reifen hielt den Druck perfekt.

Da der Engländer keine Luftsorgen mehr hatte, wagten wir doch einen Abstecher abseits der befahrenen Touriestrassen und das tat verdammt gut, denn dieses Gegurke hinter Fahrzeugen mit Klorolle auf der Ablage nervt irgendwann doch enorm. Es ging über ,,Hohrodberg”, eine kurvige kleine Straße, die immer wieder einfach irre Spaß macht. Außerdem gibt es hier bei gutem Wetter diesen tollen Ausblick:

Norbert war sichtlich erleichtert, dass sein Engländer wieder zu Schräglagen fähig war:

Daran änderte sich auch nichts, solange wir an diesem Tag unterwegs waren und so trafen wir nach einer doch noch guten Tagestour schließlich an der Ferienwohnung ein. Die Abendgestaltung lief allerdings ein wenig anders ab als die letzten Tage, denn wir beschlossen gemeinsam auswärts die elsässische Küche zu versuchen. Geprägt von einem Versuch vor 3 Jahren hatten wir alle außer Frank dabei kein besonders gutes Gefühl. Damals war Frank nicht dabei, als wir einen totalen Reinfall in einem Lokal in Obernai erlebten. Frank der schon des öfteren in Frankreich essen war überzeugte uns allerdings, dass nicht alles schlecht ist. Somit schmissen wir uns in die besten Bikerklamotten und fuhren nach ,,Itterswiller” einen kleinen sehr hübschen Weinort. Dort fanden wir ein nettes Lokal mit echt verdammt guter Küche. Es wurde ein sehr, sehr schöner Abend und wir gaben Frank recht, es kann wirklich schmecken im Leckerland ,,Elsass”.
Klar sprachen wir beim Essen auch viel über die Plattfußerlebnise und Norbert beschloß am nächsten Morgen einen Reifenhändler zu suchen, der ihm einen Reservereifen (den ich seit einem Reifenzwischenfall in der Toscana bei großen Touren mit der Auto immer dabei habe) aufziehen würde.
Sicher das dies jawohl selbst in Frankreich auf einem Samstag möglich sein sollte, hauten wir uns in die Betten.

 

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