Slowenien 2005
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Vogesen 2012

 

Herzlichen Willkommen,

auf den Berichtseiten zu einer der tollsten Touren die Vanessa und ich je machen durften:

 

 

 

 

Auf dieser 14 - tägigen Reise sammelten wir Eindrücke in Deutschland, Österreich, Italien,
 Südtirol und vor allem in Slowenien. Dieses wunderschöne Land erkundeten wir sowohl auf
eigene Faust mit unseren Straßenbikes, als auch bei einer geführten Tour mit geliehenen
 Enduros abseits der befestigten Wege.

Der Bericht besteht, wie so oft aus mehreren Einzelseiten. Eine Beschreibung der Tour und die
Links zu den weiteren Seiten, wie Fotoseiten und Kartenseiten findet Ihr hier auf der Hauptseite.
Alle Fotos sind wie immer durch einen Klick vergrößerbar. Ich wünsche viel Spaß beim Surfen.
BikerPeterS

 

Planung der Tour:

Als wir an einem gemütlichen Winterabend im Dezember 2004 zusammen saßen und das schlechte Wetter wiedermal um unser Haus tobte, kam in uns die Frage nach dem “Sommerurlaub 2005” auf. Da wir unseren Sommerurlaub 2004 ohne Mopeds gestaltet hatten und während dieser 14 Tage eigentlich ständig das Feeling der Schräglage vermißten, war schnell klar, dass es ohne unsere Bikes ganz sicher nicht auf Reisen gehen würde. Somit mußte eigentlich nur noch überlegt werden wohin es gehen sollte. Dabei raus gekommen ist Slowenien, doch einige von euch werden sich jetzt sicher fragen, wie wir denn auf diese Idee gekommen sind. Nun ja, schuld daran war MS2 (Die Motorradschule von Alois Rausch), denn beim Stöbern auf deren HP stolperte ich über das Angebot für eine Enduro-Einsteiger-Tour durch die Slowenischen Berge. Nachdem wir die Beschreibung zu dieser Veranstaltung nochmals studiert hatten, war es klar, dass wollen wir probieren. Also starteten wir eine Anfrage nach freien Plätzen für die 4-tägige Reise und buchen diese schließlich.
Da nun feststand, dass wir 4 Tage unseres Sommerurlaubs in Slowenien verbringen würden lag es nahe bei der Gelegenheit auch weitere Teile des Landes mit unseren Straßenmopeds zu entdecken. Um uns ein Bild von den Möglichkeiten zu machen, kauften wir ein paar Reiseberichte in Buch- bzw. Zeitschriftenform und betrieben einige Recherchen im Internet.
Da die so erhaltenen Information durchweg positiv waren gingen wir zur genaueren Planung über. Was hieß, dass als erstes Mal eine Unterkunft für die ersten 5 Nächte her mußten, denn danach hatten wir ja Zimmer über die gebuchte Enduroveranstaltung. Stellte sich nur die Frage, wie wohl die Hotels in Slowenien sein würden? Klar Slowenien ist der oberste Teil des ehemaligen Jugoslawien und weil dieser Teil nichts mit dem Krieg am Hut hatte  gingen wir davon aus, dass es dort schon reichlich Unterkünfte geben würde. Aber wie würde es mit dem Standard ausehen? Vergleichbar mit Deutschland oder Österreich? Hm, zu dem Zeitpunkt fanden wir darauf keine Antwort und somit erschien es sinnvoll ein Zimmer in Österreich, möglichst dich an der Grenze zu Slowenien zu nehmen, um dann von dort auf Tagestouren den oberen Teil Sloweniens zu erkunden.
Ein Gasthof in Unterberge bei Ferlach bekam den Zuschlag, denn von hier aus sind es nur wenige Kilometer über den Loiblpaas nach Slowenien.
Für die restlichen Nächte unserer Reise buchten wir im Vorfeld keine Herberge, denn nach der MS2-Geschichte wollten wir spontan entscheiden können, ob wir noch Richtung Südtirol oder Italien weiterziehen würden.
Tja im Bezug auf die Planung gibt es dann nur noch zu erwähnen, dass ich im Vorfeld schon ein paar Touren für die ersten Tage ausgearbeitet hatte. Eigentlich hätte es dann gleich los gehen können, doch leider dauerte es noch einige Monate bis wir ....
 

02.09.2005
... endlich die Bikes auf unseren Anhänger zurrten und am ersten Tag der Reise gut 500 km der 1100 km langen Anreise bis Slowenien zurücklegten.

03.09.2005
Nach der Übernachtung in einem Hotel mit Klosteranschluß, die Glocken ab 5.00 Uhr waren ziemlich nervig, stärkten wir uns bei einem Frühstück und brachten den Rest der Anreise hinter uns.
Der von uns gebuchte Gasthof zur Post in Unterbergen war schnell gefunden. Er war einfach und sauber, aber ganz ehrlich eigentlich nicht das was wir uns darunter vorgestellt hatten, denn im Internet machte das Ganze doch einen weit besseren Eindruck.
Wir entluden die Mopeds,schleppten unser Gepäck auf die Zimmer und füllten unsere Mägen noch mit typischen Speisen Österreichs, bevor wir tot müde ins Bett fielen.

04.09.2005
Das Frühstück war recht einfach, aber dafür war der Standort bestens gewählt, denn vom Gasthof  waren es über den Loiblpass nur ein paar Kilometer bis zur slowenischen Grenze.
Es war noch ein wenig diesig als wir uns mit den Bikes zum ersten Mal die schöne Kurvenstrecke rauf zum Loiblpass schraubten und uns nicht sicher waren was uns auf der anderen Seite in Slowenien erwarten würde.
Die ersten Slowenischen Staatsbürger die uns begegneten waren auf alle Fälle schon mal sehr nett und natürlich die Grenzbeamten. Nach einer kurzen Kontrolle der Ausweise hatten wir das Gefühl als Biker herzlich willkommen zu sein und fuhren durch einen Tunnel in das für uns unbekannte Land. Der erste Eindruck war zusammengefaßt: Straße super, Wetter klasse, alles irre sauber, schöne Häuser, einfach gut.
Die von uns an diesem Tag gewählte Strecke führte uns über eine schöne Bergstrecke mit tollen Ausblicken ...

typischer Ausblick in Slowenien

... weiter über Kropa bis zum größten See Sloweniens, dem “Bohinjska Jerzero” . Dieser See ist wunderschön gelegen und das Wasser, wie übrigens bei allen Seen die wir in Slowenien gesehen haben, war glasklar. Im vorderen Bereich des Sees war ein ziemlicher Andrang und ein Touri - Restaurant jagt das nächste. Wir beschlossen dort nicht zu halten, sondern nutzten lieber die Straße entlang des Sees , um im hinteren Bereich des Sees eine ausgiebige Pause einzulegen. In dem Restaurant unserer Wahl gab es super Essen und zu unserer Überraschung konnten wir ohne Probleme in Euro zahlen. Ja, sogar das Wechselgeld bekamen wir im richtigen Umrechnungskurs in der europäischen Währung.
Nachdem wir die Sonne zu genüge genossen hatten, zog es uns wieder in die Berge. Unser Ziel: der Sedlopass! Was eigentlich nichts anderes hieß als, Fahrspaß wir kommen. Die Strecke rauf zum Pass ist mit allerfeinstem hellen Straßenbelag ausgestattet und eine schöne Kurve jagt hier die nächste, so das wir oben angekommen, gleich hätten wieder umdrehen können. Doch daraus wurde nichts, denn der Zeitplan wäre ein wenig aus den Fugen geraten. Also weiter über Skofja Loka und Kranj in Richtung Seebergsattel. Die Fahrt bis Skofja Loka war super gut, doch ab hier nahm der Verkehr recht stark zu und die Gegend um Kranj zählt nach meiner Meinung nicht gerade zu den schönsten Ecken Sloweniens. Hier gibt es neben so einigen Industriegebieten, eine weit aus höhere Besiedlungsrate als im nordwestlichen Bergland und somit auch ein erhebliches mehr an rollendem Blech auf den Straßen. So richtig schön wurde die Fahrt dann wieder ab Kokra, da von hier an die Kurven wieder das Bild der Asphaltwege prägte. Bis zum Beginn der Seebergsattel - Passstraße wurden sie von Kilometer zu Kilometer mehr und der Höhepunkt waren dann die, glaube ich, 53 Kehren rauf zum Seebergsattel. Diese Kehren waren, genauso wie die unzähligen Kurven die uns von Kehre zu Kehre unter die Räder kamen, mit einem super Belag ausgestattet. Der Fahrspaß steigerte sich also ins Unermeßliche bis wir den Gipfel des Sattels erreichten. Auf der österreichischen Seite war es nicht viel anders, doch der Belag war ein wenig schlechter und die Kurve auch nicht ganz so zahlreich. Auf dem  nächsten Ortsschild unserer Tagesroute stand Bad Eisenkappel. Ein Kurort durch dessen Kern die Hauptstraße gesäumt von alten restaurierten Häusern führt und dessen Cafés zum pausieren einladen. Für den Weg zu unserer Unterkunft hatte ich eine kleine Straße über den Schaidasattel gewählt. Diese war sehr schön zu fahren und auch wenn die Straße auf dem letzten Stück bis zum Sattel starke Beschädigungen hatte, so kamen wir doch trotzdem fast gar nicht aus der Schräglage. Klasse!! Genauso wie der Blick den wir vom Schaidasattel in Richtung Österreich erleben konnten.

Blick vom Schaidasattel

Von hier ging es immer parallel zur B 85 zurück zum Gasthof in Unterbergen. Nach einem kurzen frisch machen fuhren wir noch zum Pizzaessen nach Ferlach, denn hier gibt es in einer kleinen Pizzeria diese lecker belegten Teichscheiben aus einem richtigen Holzofen.

Da die Veröffentlichung von Karten schwer bestraft wird, habe ich keine Karten mehr online.

Sorry, das ist Deutschland!!

Karte der Tagestour - bitte anklicken

05.09.2005
Die Sonne schien und es wurde warm als wir draußen auf der Terrasse des Gasthofs die Semmeln verspeisten und somit freuten wir uns auf einen schönen Motorradtag. Unsere Ziele, Soricatal, Socatal und Visricpass lagen natürlich alle jenseits der slowenischen Grenze und somit ging es zunächst mal über den Loiblpass auf die andere Seite der Karawanken (Gebirgskette zwischen Österreich und Slowenien). Bis zum Soricatal nahmen wir fast den gleichen Weg durch die Berge wie am Vortag und machten den ersten Stop oberhalb eines der schönsten Täler das wir je gesehen haben.

Vanessa schaut ins Soricatal und hat in etwa diesen Ausblick:

 

Nach einer anständigen Pause konnten wir uns dann doch von diesem Ausblick trennen und erlebten eines der tollsten Teilstücke der letzten Jahre. Unsere Route bis zum Socasee führte durch die Orte Sorica, Podbrdo, Hudajuzna, Grahovo, Podmelec, Postaja, Most Na Soci. Diese 40 km einsame Landstraße war gespickt mit soviel Kurven das es locker für jedes Bikerherz reichen sollte.
Wenn man den Ort Most Na Soci durchfahren hat strahlt einem der Socasee mit seinem smaragdgrünem Wasser entgegen. Ich kann nur empfehlen hier einen Stop einzulegen, denn wir haben es leider nicht getan und uns anschließend doch ein wenig geärgert, da man einen solchen See nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Wir fuhren also am See und anschließend immer am Fluss Soca entlang, bis wir hinter dem Ort Kobarid ins eigentliche Socatal kamen. Dieses ist wohl das bekannteste Tal Sloweniens, weil der Fluß Soca einfach atemberaubend ist.

der Fluß Soca an einer gut zugänglichen Stelle

Er hat sich in all den Jahren zum Teil sehr tief in den Felsen geschliffen und an vielen Stellen gibt es Brücken über die man zu Fuß auf die andere Seite gelangen kann. Doch dieser Fluß ist nicht nur sehr schön anzusehen, sondern auch bei Sportlern und hier speziell den Kanufahrer sehr hoch angesehen. In der Gegend um Bovec sind sie, wenn der Wasserstand stimmt sehr zahlreich vertreten. Doch auch als Biker lehrt man schnell das Tal zu schätzen, da die Straßen in einem guten Zustand sind und man bis zum Virsic - Paß förmlich nur so dahin schwingt.

Beginn der Virsic - Paßstraße und Blick auf die letzte Brücke über dem Fluß Soca

Der Virsic - Paß ist ein absolutes Muß für jeden der Slowenien mit dem Motorrad entdecken will. In über 50 Kehren und den dazwischenliegenden Kurven geht es rauf auf über 2000 Meter Höhe. Okay es wird da oben im September schon ein wenig kühl, doch dafür ist der Teerzustand immer wie auf dem Bild zu sehen, so das man sich als Biker richtig warm fahren kann.
Nach dem Virsic - Paß durchquerten wir den Ort “Kranjska Gora”. Dies ist wahrscheinlich der größte und bekannteste Skiort in Slowenien. Nun noch schnell über den Wurzenpass, der früher der Hauptzugangsweg von Österreich war und besonders auf der österreichischen Seite immer wieder für spektakuläre Szenen gut war. Der Grund wird einem beim Runterfahren schnell klar. 12 % Gefälle bei bis zu 800 m langen Geraden. Wenn hier die Bremsen eines LKW`s heißgelaufen waren wurde es wirklich knapp. Nicht umsonst sind dort an mehreren Stellen Auslaufzonen eingerichtet und die Leitplanken zusätzlich mit Altreifen gesichert. Wir für unseren Teil hatten allerdings keine Probleme mit den Bremsen und sind somit ruckzuck in Österreich gewesen. Von hier ging es über die langweilige B 85 zurück zur Unterkunft.

Da die Veröffentlichung von Karten schwer bestraft wird, habe ich keine Karten mehr online.

Sorry, das ist Deutschland!!

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06.09.2005
Wir hatten uns vorgenommen im Laufe der ersten 5 Tage unseres Urlaubs die
Nockalmstrasse im Nockalm - Nationalpark zu befahren. Diese sich auf fast 40 km Länge mit 52 Kehren durchs Gebirge schlängelnde Traumstrecke ist schon lange eines unserer Wunschziele gewesen und an diesem Tage sollte es soweit sein. Wir brachen bei Zeiten auf und suchten uns zunächst einen möglichst tourristenarmen Weg um den Wörther - und Ossiachersee. Interessant dabei war, dass es auch in Österreich öffentliche Straßen gibt die eigentlich mehr was für Offroader wären, denn es waren der Gleichen Schotterpisten wie sie uns schon in Slowenien begegneten.

der Schotter ist nicht klar zu erkennen, aber an den Reifen sieht man schon die Offroadpartie

Noch ein paar Kilometer auf der B 95 und schon kam kurz hinter dem Ort  “Ebene Reinenau” links der Abzweig zur Nockalmstrasse. Nach den ersten Kurven standen wir vor der Schranke an der Mautstelle. 7 Euro zahlt hier der Biker und bekommt dafür Fahrspaß pur. Die Befahrung der Nockalmstrasse war ein wirklicher Genuss, denn sie ist durchweg gut ausgebaut und es gibt Kurven in jeglicher Form. Dazu kommen die tolle Ausblicke ...

... und eine ganze Menge Gleichgesinnter. Die zum Teil doch sehr viel vorkommenden Touristen verteilen sich recht gut und sind so langsam unterwegs, daß ein Überholen an sehr vielen Stellen möglich ist. Gegen Mittag kehrten wir in einer der zahlreichen Gasthöfe, die es entlang der Strecke gibt, ein und genossen die österreichische Küche, bevor wir das letzte Stück der Mautstrasse bis Innerkrems erlebten. Von hier an nahmen wir die L 19 bis Kremsbrücke und ich muß sagen, dieses Stück Landstrasse ist nochmals eine wahre Freude. Kurvig geht es eingerahmt von Steilwänden und einem Bach in zügiger Fahrt bis zur B 99.
Wir suchten uns wieder einen möglichst verkehrsarmen Weg bis zum Wörthersee, den wir durch einen Abstecher in die Berge ergänzten.
In Velden am Wörthersee machten wir nochmals eine Pause und sahen, während wir in einem der Cafés saßen, dem bunten Treiben der Kurgäste zu. In der langsam schwächer werdenden Sonne ein wirklich herrlicher Ausklang für einen tollen Bikertag.

Da die Veröffentlichung von Karten schwer bestraft wird, habe ich keine Karten mehr online.

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07.09.2005
Nachdem wir am Vortag die Straßen in Austria unsicher gemacht hatten zog es uns natürlich wieder magisch nach Slowenien, diesem Land, dass uns in allen Punkten überzeugt und fasziniert hat. Ein Grund dafür war dieser Tag an dem wir eine Tour nach Bled machten. Bled ist einer der bekanntesten Urlaubsorte Nordsloweniens und auf alle Fälle, alleine durch seinen mitten im Ort liegenden See

immer eine Reise wert. Um nach Bled zu kommen nahmen wir zunächst wieder den Loiblpass unter die Lupe und dann ging es auf kleinen, aber guten Straßen mit tollen Ausblicken auf die Täler quer durch die Berge bis Bled. Wir durchquerten den Ortskern, wo buntes Treiben herrschte, bevor wir uns Richtung See bewegten. Der Eindruck, wenn man so bergab auf den See zufährt ist schon richtig toll, doch noch schöner und ruhiger wird es nach einer viertel Umrundung. Hier suchten wir einen Platz mit Blick aufs Wasser.

Vanessa am See in Bled

Lange Zeit ließen wir uns hier von der Sonne wärmen, bevor wir in südöstlicher Richtung aus dem Ort fuhren. Erstaunlich fanden wir das man auf diesem Weg dem Trubel von Bled, der für die Teile von Slowenien die wir gesehen haben schon recht ordentlich war, nach wenigen Metern entkommen kann. Wir waren vielleicht 2 km vom See entfernt, als dieser Blick

Fluß kurz hinter Bled

durch unser Visier drang. Leider hatte dieser gewählte Weg auch einen Nachteil, denn zum zweiten Mal bei unseren Touren in Slowenien nahmen wir Schotterpiste unter die Räder. Wohlgemerkt sind das in Slowenien öffentliche Straßen die frei befahrbar sind. Nach dem Offroadteil durchquerten wir viele kleine Orte auf schönen Landstraßen um nordöstlich von Kranj in Kroka wieder auf die Strecke Richtung Seebergsattel zu kommen. Diesen und den Schaidasattel wollten wir in unserem Urlaub einfach noch mal abgrasen. In zügiger Manie schwangen wir uns von Kurve zu Kehre zu Kurve zu Kehre etc. und machten den nächsten Stop erst in Bad Eisenkappel. Der Grund war ein Supermarkt, wo wir alles nötige für eine richtige Brotzeit kauften. Nun stand zum zweiten Mal in unserem Leben der Schaidasattel auf dem Programm und wir kosteten die Auffahrt voll aus.

Blick vom Schaidasattel

Auf dem Sattel gibt es eine schöne Bank in der Sonne, wo eine Brotzeit besonders gut schmeckt. Diesen letzten Nachmittag vor der Enduro - Aktion ließen wir hier ausklingen, bevor es im Gasthof angekommen, ans Koffer packen und Motorräder verladen ging.

Da die Veröffentlichung von Karten schwer bestraft wird, habe ich keine Karten mehr online.

Sorry, das ist Deutschland!!

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08.09.2005
Ab 12.00 Uhr wollten wir in Crna sein. Von diesem Ort aus sollten die, bei MS2 gebuchten, Endurotouren los gehen. Da wir selbst  mit Auto und Anhänger für die ca. 80 km nicht ewig brauchten, konnten wir zunächst schön ausschlafen und ganz in Ruhe die restlichen Sachen verpacken.
In Crna fanden wir das von MS2 gebuchte Hotel recht schnell. Da wir die ersten der Truppe waren hatten wir viel Zeit um unseren Anhänger mit samt Mopeds, die wir in den folgenden Tagen ja nicht brauchten, im

Hinterhof des Hotels abzustellen sowie unsere Zimmer zu beziehen. Es dauerte noch ca. 1 Stunde, bis Alois (Chef von MS2) mit dem Rest der Truppe und den Mopeds ankam.

Alois und sein MS2 Mobil

Wie vorher besprochen waren wir alle bereits in unseren Mopedklamotten und startklar als Alois mit dem Entladen der Bikes fertig war. Nun folge noch eine kleine Einweisung in die Enduros und schon konnten wir zu unserer ersten Offroad - Tour in die Berge Sloweniens aufbrechen. Die von MS2 dafür bereit gestellte Honda 230 F läßt sich sehr gut fahren, ist im Handling angenehm leicht und jeder von uns war überrascht wie phänomenal diese Enduros sowohl auf der Straße als auch auf Schotterpisten unterwegs sind.
Auf der ca. 3,5 Stunden langen Tour ging’s vom Hotel aus zum Tanken und dann schon nach wenigen Metern auf die ersten unbefestigten Wege. Die von Alois dann gewählten Strecken waren passend zur Tourenbeschreibung, also für Enduroeinsteiger voll geeignet. Dadurch konnte jeder von uns sich ganz in Ruhe mit der 230 F und dem losen Untergrund vertraut machen. Zurück am Hotel kamen die Mopeds in die Garage und wir genossen die Dusche, sowie frische Klamotten. Beim gemeinsamen Abendessen und danach sprachen wir über die ersten Eindrücken. Insgesamt hat es allen schon zu diesem Zeitpunkt sehr gut gefallen, doch es wurde auch klar, dass nicht jeder sich sofort auf den Schotter - und Waldwegen wohl gefühlt hat. Alois erklärte uns daraufhin, dass er am kommenden Tag eine richtige Einweisung in die Fahrtechniken für derartige offroad Bedingungen machen würde.

09.09.2005
Der Tag zwei auf der 230 F begann mit einem anständigen Frühstück und kurz danach waren Vanessa und ich zusammen mit Gudrun, Thomas, Werner, Michael und natürlich Alois auch schon wieder in den Bergen unterwegs. Wir hatten ca 30 min lang Offroadfeeling gespürt, als Alois stoppte und seine angekündigte Einweisung vornahm.

Alois erklärt worauf es ankommt!

Nachdem er uns die grundlegenden Dinge fürs Enduro fahren vermittelt hatte, mußten wir versuchen, das so eben gehört praktisch umzusetzten. Dazu fuhren wir einzeln durch eine Kurve während Alois uns beobachtete.

Ich versuchte mein Glück!

Anschließend analysierte er das Gesehene und jeder bekam weitere Tip worauf er achten sollte. Mit so vermitteltem Wissen hieß es üben, üben und nochmals üben. Gelegenheit hatten wir auf der Weiterfahrt dazu ausreichend, den es folgten alle möglichen Wege.

Es ging über Wald und Wiesenstrecken,

genauso wie über Schotterpisten und

entlang wunderschöner Ausichtspunkte.

Unsere Mittagspause machten wir auf einem der Berghöfe, von denen viele eine Brotzeit für Reisende anbieten. Es ist zwar nicht gerade billig aber dafür wirklich gut.

Auf einem rustikalen Tisch bekamen wir frisches Wasser, frisches Brot mit Hüttenkäse und eine riesige Wurstplatte serviert, so das jeder mehr als satt wurde.
Mit vollen Bäuchen machten wir dort weiter wo wir am Vormittag aufgehört hatten, beim Mopedfahren. Die gefahrenen Strecken waren vergleichbar und wir stoppten von Zeit zu Zeit um gemeinsam auf der Karte zu entscheiden wo es weiter lang gehen sollte.

Streckenplanung auf Alois - Art!

Auf diese Weise kam der Abend schnell näher und die warme Dusche tat mehr als gut, denn sie befreite uns vom Staub der letzten Stunden. Das Abendessen war dann so ziemlich die letzte Tat an diesem Tag bevor es tot ins Bett ging.

10.09.2005
Neuer Tag, neues Enduroglück. Im Grunde war es an diesem Tag der gleiche Ablauf wie am Vorherigen, nur das wir alle uns mittlerweile schon wesentlich besser kannten und somit die Gespräche am Frühstückstisch intensiver wurden. Kurze Zeit später saß jeder wieder auf der 230`er und wir brachen auf zu neuen Abenteuern. Da wir alle mittlerweile schon eine Menge von Alois gelernt hatten und uns mehr und mehr an die Kombination aus leichter Enduro und unbefestigtem Untergrund gewöhnt hatten, wurden die Strecken anspruchsvoller.

Der Untergrund wurde loser!

 

Die Auf - und Abfahrten wurden steiler!!

Und die Wege schmaler!

Kurz gesagt, es machte einen riesigen Spaß, war irre lehrreich und von jedem, auch ohne Gelände - Erfahrung, sicher zu bewältigen.
Für diejenigen von uns, die sich schon mehr zutrauten, fügte Alois eine Art Sonderstrecke ein. Sie ging einen sehr schmalen, recht steilen Waldweg über dicke Wurzeln und Steine hinauf. Oben, sofern man dort angekommen wäre, mußte gedreht werden um dann auf dem gleichen Pfad wieder runter zu kommen. Hört sich gar nicht so schwer an, oder? Nun ja, dachten wir auch, doch außer Alois hat keiner den Weg bis ganz oben gesehen. Noch dazu war es sau anstrengend. Doch nicht das Fahren ansich, sondern das Drehen und Aufheben des Mopeds auf dem steilen, schmalen Weg, wenn wir es mal wieder nicht geschafft hatten.

Und so standen wir da alle und waren klatsch naß geschwitzt, aber hatten das gute Gefühl es versucht zu haben.

Im weiteren Verlauf der Tour folgten tolle Strecke durch tolle Gegenden, wie diesem Canyon:

Zur Stärkung legten wir unsere Mittagspause in einem Flughafenrestaurant ein und durch diese tolle Atmosphäre inspiriert war unser Gesprächsthema ausnahmsweise nicht Moped fahren, sondern die Fliegerei und Alois erzählte uns eine Menge interessante Dinge über sein Hobby. Nebenbei erwähnt, das Essen war mehr als spitze.
Am Nachmittag folgte dann für viele von uns das schwerste Stück Strecke an diesem Tag. Es war ein Waldweg auf dem wirklich große Felsen und Gesteinsbrocken aus dem Boden ragten Wir nahmen diese Verhältnisse hin und fuhren eisern hinter Alois her, doch ganz rauf schafften wir es nicht, denn an einem steilen Stück kam eine 90 Grad Kehre nach der es erst richtig steil wurde. Der Erste direkt hinter Alois machte einen kleinen Fehler und kam den Berg nicht hoch. Die Folge war, daß wir alle ins stocken gerieten und nichts mehr ging. Alois kam zurück gefahren und meinte sinngemäß: Hey, was macht ihr denn? Ist doch nur ein kleiner Berg an dem die Steine rum liegen und beißen werden sie euch auch nicht! Also einfach ersten Gang einlegen und gleichmäßig bei mittlerer Drehzahl locker den Hügel hoch brubbeln!
Ja nä, ist klar meinten wir. Wir versuchten es der Reihe nach und siehe da, er hat mal wieder Recht gehabt. Tja mit Mopeds kennt der Alois sich halt aus. Trotzdem waren wir alle froh, daß wir oben waren und machten erst mal eine kleine Pause auf der folgenden Lichtung:

Alle waren ziemlich fertig, aber auch stolz!

Der Rest dieser Tagestour war dagegen ein Kinderspiel, denn wir wurden alle immer sicherer auf den Schotterpisten. Viel hatten wir an diesem zu schnell endenden Tag erlebt und freuten uns schon auf den nächsten.

11.09.2005
Den letzten Endurotag mit Alois empfanden wir eher als ruhig, denn durch die Aktionen am Vortag konnte uns nichts mehr schocken. Zudem führten uns die gewählten Routen mehr durch landschaftlich schöne Gegenden, als steile Berge hinauf. Bis ca. 14.00 Uhr hatten wir Zeit um Feldwege zwischen schönen grünen Wiesen zu nutzen.

Und immer wieder tolle Ausblicke zu entdecken:

Ja, das ist typisch für das wunderschöne Slowenien!!!

Wo Wiesen sind gibt es natürlich auch Muhkuhs und damit diese nicht weglaufen können versperren Tore, die man getrost öffnen kann, die Wege. Wichtig ist nur sie wieder zu schliessen, denn sonst gibt es Ärger mit der mehr als freundlichen Bevölkerung.

Weidetor auf, durchfahren, Weidetor zu!

 Unsere letzte gemeinsame Mittagspause bestand wie am ersten Tag aus einer slowenischen Brotzeit auf die sich Werner schon den ganzen Tag freute, denn im Gegensatz zu allen anderen machte er diese Reise schon zum zweiten Mal mit und wußte somit was auf uns zu kam. Schon direkt nach der Ankunft wußten wir was er meinte, denn der Pausenplatz war wirklich hervorragend.

Eine schöne Terrasse mit Sonnen und Schattenplätzen.

Nach der Stärkung ging es auf fast direktem Weg zurück zum Hotel. Hier war Sachen packen und duschen angesagt, während Alois die Bikes in seinen Anhänger lud. Schließlich mußten wir nur noch unsere Getränke der letzten Tage begleichen und dann hieß es Abschied nehmen, denn Alois und die anderen fuhren gemeinsam zurück nach Deutschland, während Vanessa und ich in Richtung Dolomiten aufbrachten, da unser Urlaub zum Glück noch lange nicht vorbei war.
Der Weg von Slowenien bis zu unserem Zielort “Campitello di Fassa” war eigentlich nicht zu weit. Knapp 400 km sollten auch mit Auto und Anhänger an einem Nachmittag zu schaffen sein, oder? Nun ja das dachten wir auch, doch beachteten wir dabei nicht, daß unser Weg über wenigstens 6 Pässe führte. Das hieß Kurven und Kehren bis zum Abwinken. Klar mit dem Moped ne geile Sache, doch mit unserer Fuhre? Nein, ich kann euch sagen , das dauert erheblich länger als man meinen würde. Wir haben für diese Strecke fast 7 Stunden gebraucht und das alles ohne Pause. Puh waren wir froh, als wir gegen 22.00 Uhr unser, per Handy, von unterwegs aus gebuchtes Hotel erblickten. Zum Glück gab es im Ort noch eine Pizzeria die offen war und somit konnten wir nach dem Zimmer beziehen endlich auch mal was essen.

12.09.2005
Die Nacht war gut und erholsam, doch dafür machte das Wetter nicht mit. Es war regnerisch und als wir morgens gegen 10.00 Uhr die Nase in die Bergluft streckten bekamen wir einen kleinen Schock. Ganze 5 Grad zeigte die Quecksilbersäule an der Hauswand und somit war ganz sicher kein Bikerwetter.
Also Planänderung, nix Biken, sondern den Ort zu Fuß erkunden und in einem gemütlichen Café ausgiebig aufwärmen, dann noch ein wenig Shopping und schon war der Nachmittag auch rum. Für abends waren wir mit Vanessas Bruder, der mit seiner Familie in Meran wohnt, verabredet. Aufgrund der immer noch schlechten Wetterlage nutzten wir unser vierräderiges Vehikel für die kurvenreichen 80 km.
Nach einem schönen Abend kehrten wir zurück in unser Hotel und hofften für den nächsten Tag auf besseres Wetter.

13.09.2005
So, Wetter besser, wenn auch noch immer sehr kalt mit ca. 10 Grad auf 1000 Meter, doch die geplante Tour sollte über tiefergelegene Straßen führen und mit der Sonne zusammen ...na ja wird schon gehen..
Also los auf die Mopeds. Es ging von Campittelo di Fassa über Moena, Carano, Molina, Grauno, Valda, Lisignago, Verla, Denno,  Cagno, Brez, Cavareno, Caldaro del Vino, Auer, Montagna, Aldein, Deutschofen, Nova Levante, Carezza Al Lago zurück nach Campittelo di Fassa.
Besonders zu erwähnen ist der Streckenabschnitt von Molina bis Verla. Dieses Sahnestück sollte man sich nicht entgehen lassen, denn hier ist fast kein Verkehr und die Kurven genauso toll wie der Belag. Doch bevor wir dort entlang bügelten machten wir eine Pause.

Kurz hinter dem Ort Molina kommt auf der linken Seite der “Lago di Stramentizzo” und hier gibt es direkt an der Straße einen sehr schönen Rastplatz mit Blick auf den See.

Und die umliegenden Berge, den wir voll auskosteten. Zum Glück stand nun die Sonne schon so hoch, daß wir uns von den zwar warm haltenden, aber doch lästigen Regenklamotten befreien konnten. Um so mehr konnten wir die schon angesprochenen Schräglagen bis Verla voll nutzen. Endgültig im Tal angekommen folgten wir der SS 43, die man sich eigentlich sparen kann, denn dort herrscht der krasse Gegensatz zur Bergidylle. Es ist laut, voll und dreckig. Doch einen Vorteil hat so ein Teilstück ja, man freut sich um so mehr wenn es wieder schön wird, was schlagartig der Fall war, als wir die 43 wieder verließen. Es folgten Apfelplantagen so weit das Auge reicht, was mega gut aussieht und noch dazu lecker ist, denn so ein Apfel vom Baum ist doch was anderes als ein in Folie eingeschweißter aus dem Supermarkt. Die “Strada Statale Del Tonale E Della Mendola” ( Was für ein Straßenname, paßt doch eigentlich auf kein Schild, oder?) ist von Revo bis zur “Kalterer Strasse” bei Caldaro ein wahrer Hochgenuß für die Ränder der Motorradbereifung, denn die Mitte der Gummimischung ist in diesen Kurven nicht wirklich angesagt. Auf dem Pass sind sehr viele Gleichgesinnte und auch andere Touristen anzutreffen, was uns aber nicht davon abgehalten hat in einem der Cafés den Knochen eine Ruhezeit zu verordnen. Es war herrlich in der Sonne zu verweilen und das bunte Treiben auf sich wirken zu lassen.
Der Weg entlang des “Lago di Caldaro” (oder in langweiligem Deutsch: Kalterer See) gibt tolle Blicke auf die Bergwelt preis
Hinter Auer folgten wir der von unten beindruckend aussehenden Dolomitenstrasse, da sie quasi wie an den Berg genagelt wirkt.
Wir blieben allerdings nicht lange auf dieser Straße und bogen links in Richtung Aldein ab. Hier war im Vergleich wieder weniger Verkehr und die Gegend sowie die Ortsnamen erinnerten stark an das deutsche Alpenvorland. Zwischen “Petersberg” und “Deutschnofen” mußten unsere Bikes das nächste Mal auf den Seitenständer, denn wir machten eine kleine Wanderung in den Wald. Der Grund: es gab eine phantastische Aussicht auf die andere Seite des Tals.

Vanessa genießt den Ausblick!

Der Blick auf Deutschnofen!!

Einige Kilometer weiter folgte das nächste Highlight auf dieser Tour. Die Straße zum Karerpass, welche sich in vielen schönen Kurven den Berg hinauf und ebenso toll wieder herab schlängelt. Ca. auf der Hälfte der Strecke zwischen “Novo Levante” und dem Pass liegt der Karersee. Zwar ist dies ein ziemlich stark besuchtes Ausflugsziel, aber dennoch lohnt ich ein Stop,

denn der Anblick ist schon selten. Türkisblaues Wasser vor schroffen Felswänden (Spiegelung im Wasser) begehend einem selbst in den Dolomiten nicht häufig.
Der Pass selber ist ebenfalls sehenswert. Die hier entlang der Passstraße stehenden Häuser und Hotels scheinen aus einer längst vergessenen Zeit zu stammen und sind verdammt beeindruckend.

Eines der Hotels am Karerpass!

Gerne hätte wir auf einer der Sonnenterassen Platz genommen, doch unsere Mägen schrien förmlich nach einer richtigen Füllung und somit beschlossen wir nach “Moena” zu fahren. Dieser Ort, oder diese kleine Stadt war uns bereits bei der Durchfahrt am Morgen aufgrund der vielen Restaurants und Cafés aufgefallen. Wir suchten uns eine kleine Pizzerie und ließen uns die italienischen Speisen schmecken.
Tja und dann war der schöne Tag auch schon so gut wie zu Ende. Es ging noch zurück ins Hotel und dann ins Land der Träume.

Da die Veröffentlichung von Karten schwer bestraft wird, habe ich keine Karten mehr online.

Sorry, das ist Deutschland!!

Karte der Tagestour - bitte anklicken

14.09.2005
Mal wieder war nach dem Frühstück Koffer packen angesagt, denn es sollte so langsam zurück Richtung Heimat gehen. Unser Navi suchte den Weg bis Passau raus und los ging`s. Zunächst über die, für einen 2,48 Meter breiten Anhänger, oft viel zu schmalen Passstraßen der Dolomiten. Besonders der “Passo Sello”

Hier die breite südliche Seite der Passstraße!

kostete uns einige Nerven, denn hier ist auf der nördlichen Seite bei der Begegnung mit einem PKW schon kaum Platz genug, doch ein Bus in der Kurve? Puh, da mußte eine kleine Vollbremsung her, sonst wären wir an dem Tag nie in Passau angekommen. Also noch mal gut gegangen, doch nun standen wir, also der Bus und Unsereiner, da und nichts ging mehr. Wir paßten nicht aneinander vorbei und Busfahrer können ja so stur sein. Anstatt das der mal ein Stück zurückfuhr wartete er einfach was passiert. Nach ca. 5 Minuten ratlosem Rumstehen beschloß ich mit unserer Fuhre rückwärts Berg hinauf zu schieben, um den Anhänger so dicht wie möglich an die rechte Felswand zu quetschen. In der Position blieben wir stehen, denn mehr ging nicht. Der Busfahrer allerdings bewegte sein Gefährt keinen Millimeter.

Passstraße nördliche Seite, nicht gerade eine Autobahn!!
 

Keine Ahnung was der sich dachte, oder meinte was wir machen sollten. Schließlich konnten wir uns doch nicht in Luft auslösen, oder? Wir denken, daß er nicht fahren wollte damit er nicht Schuld ist wenn es kracht, denn Schuld hat immer wer fährt und nicht wer steht. Wir blieben hart und konnten ja auch nichts machen. Schließlich nahm der Busfahrer dann doch allen Mut zusammen und schlich Zentimeter für Zentimeter an uns vorbei und das war verdammt knapp, aber ist gut gegangen. Wir waren froh, daß es weiter ging, doch nur 50 Meter später hätten wir den Busfahrer im Nachhinein erschlagen können, denn nach der Kurve wurde die Straße ungefähr doppelt so breit. Also quasi eine Autobahn für Bergstrassenverhältnisse. Dieser sture Busfahrer hätte lediglich 30 Meter zurück fahren müssen und alles wäre super einfach gewesen. Da fragt man sich doch wirklich was in manchen Köpfen vor sich geht.
Wie man sich denken kann waren wir froh, als wir die Autobahn bei Costa erreichten und es einfach nur noch geradeaus ging. Der Rest der 450 km bis Kellberg (kurz hinter Passau) konnten wir es einfach locker laufen lassen.

Die Bikes verfolgten uns auch über den Brenner.

Unterwegs suchten wir uns aus dem Hotelführer einen Gasthof in Kellberg raus. Da es bereits Nachsaison war, gingen wir davon aus, dass eine Reservierung sicher nicht nötig sei und fuhren einfach so hin. Doch Pustekuchen, hey da war alles ausgebucht. Nicht mal mehr die Besenkammer hatten die frei und das in so einem Nest, wo es außer Gasthof und Kirche fast nichts zu entdecken gibt. Zum Glück konnte die Gastwirtin uns ein anderes Hotel empfehlen und dort bekamen wir das letzte freie Zimmer. Boh! Wahnsinn wie angesagt der bayrische Wald und das Umland sind.
 

15.09.2005
Eigentlich wollten wir natürlich den bayrischen Wald mit den Zweirädern unsicher machen, doch leider waren wir wieder in Deutschland und somit hatte sich das mit der Wettergarantie auch wieder erledigt. Und was kann man bei Regen gut machen? Ja klar, Shoppen. Also machten wir uns einen tollen Tag in Passau, durchstöberten glaube ich alle Geschäfte und das sind eine Menge, bevor wir in einem der Kellerlokale zur Ruhe kamen. Mehr kann ich über diesen Tag eigentlich nicht erzählen, denn er ging einfach so rum.

16.09.2005
Petrus hatte scheinbar ein Einsehen mit uns Mopedverrückten und drehte in der Nacht den Wasserhahn zu, so das wir es kaum erwarten konnten endlich die Kurven des bayrischen Waldes zu durchkämmen.

Typischer Blick in dieser Gegend.

Leider war nach 50 km, also kurz bevor wir den wirklichen bayrischen Wald erreichten, schon wieder Schluß mit der Zuneigung des Wettergottes und es begann zu regnen. Da macht Moped fahren logischer Weise nicht mehr so wirklich Spaß, also Regenklamotten

anziehen und dann zurück zum Hotel. Zum Glück schafften wir es noch bevor der große Regen aufzog. Ja, ja so ist das in Deutschland, nix gutes Wetter. Da möchte man am liebsten gleich wieder nach Slowenien.
Am Abend machten wir dann noch einen Abstecher nach Österreich. Unser Ziel: “Schärding” ist eine kleine Stadt, deren Zentrum aus einem großen Marktplatz besteht. Dieser ist eingerahmt von alten, wunderschön renovierten Häusern. Sie sind in vielen verschiedenen Farben gestrichen, was aufgrund der guten Beleuchtung besonders im Dunkel für eine tolle Atmosphäre sorgt. Also ein Muß für jeden der hier in der Gegend ist. Auch tagsüber als Anlaufpunkt für den Bikerkaffee mit Sicherheit sehr gut, denn es gibt Cafés und Bistros satt.

17.09.2005
Rückreisetag, schnief!
Ja auch der schönste Urlaub geht nunmal irgendwann zu Ende. Zum letzten Mal in diesem Sommer verluden wir die Krads auf den Anhänger und machten uns ganz früh auf den Weg Richtung Heimat. Die gut 700 km verliefen ohne Probleme und wir kamen gut Zuhause an.

Schlußwort, Fazit:
So nun bin ich am Ende meines Berichtes angekommen und hoffe, dass er dem einen oder anderen gefallen hat. Vielleicht reicht er sogar als Inspiration für eine vergleichbare Tour, wäre echt toll. Doch selbst wenn ich damit nur das Fernweh ein wenig verstärken konnte habe ich mein Ziel schon erreicht.
Uns persönlich hat Slowenien jedenfalls voll überzeugt. Dieses Land, oder zumindestens den Teil (ca. 1 Drittel) den wir gesehen haben, ist so voller Möglichkeiten und noch lange nicht touristisch überlaufen wie andere Gegenden der Alpen, das wir es nur empfehlen können. Dazu kommt die Freundlichkeit der Leute und der gute Zustand der Infrastruktur, welcher uns genauso überzeugte wie die Sauberkeit.
Kurz gesagt:
Slowenien? Wir am liebsten jederzeit wieder!!!

Noch ein paar Fakten:
gefahrene Kilometer pro Moped: ca. 1700
gefahrene Kilometer Auto/Anhänger: ca. 3000
Kosten: Puh keine Ahnung, aber in Slowenien ist der Sprit unter 1 Euro
bereiste Länder: Deutschland, Österreich, Slowenien, Italien, Bayern (grins)
Zahlungsmittel: Euro, auch in Slowenien, selbst wenn das Land eigentlich noch nicht dazu gehört

Schönes Fernweh wünscht Euer
BikerPeterS

 

weitere Fotoseiten:

Slowenien Teil 1

Slowenien Teil 2

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